Balkon & Terrasse

Terrassenüberdachung bauen? Die 10 wichtigsten Fragen im Überblick

Für viele Hausbesitzer gibt es kaum etwas Schöneres, als draußen auf der Terrasse einmal die Seele baumeln zu lassen. Allerdings spielt das Wetter bei diesem Vorhaben nicht immer mit. Wer sich gegen Regen, Schnee und Hitze schützen möchte, kann eine Überdachung der Freifläche aufbauen. Dafür kommen aber unterschiedliche Varianten in Betracht, die jeweils Vor- und Nachteile besitzen. Nicht jeder Laie weiß somit, wonach er im Baumarkt genau schauen muss – oder ob es nicht doch besser wäre, einen Architekten mit der Planung und einen Handwerksbetrieb mit der Ausführung des Daches zu betrauen. Die nachfolgenden zehn Fragen sollen einen Überblick zur Thematik ermöglichen.

Die Terrassenüberdachung – was ist das eigentlich?

Vor allem in der warmen Jahreszeit ist es recht angenehm, auf der Terrasse zu sitzen, um dort die freie Zeit und die Sonnenstrahlen zu genießen. Doch mancher Regenschauer kommt gänzlich unerwartet – und kann den eben noch so schönen Moment ruinieren. Eine Gefahr, die sich durch eine Überdachung der Fläche reduzieren lässt. Auf diese Weise wird ein Schutz gegenüber den Widrigkeiten des Wetters errichtet, von dem nicht nur die Bewohner profitieren. Auch die Terrasse selbst ist nun gegen Beschädigungen etwas mehr gesichert, sie wird eine längere Lebensdauer erreichen und seltener den Bedarf einer Reparatur erkennen lassen. Aber lohnen sich die damit verbundenen Kosten für Planung, Aufbau und den Kauf der Materialien überhaupt?

Ist eine hängende oder eine stehende Konstruktion besser?

Für die Terrassenüberdachung können die Bauherren aus zwei Optionen wählen. Einerseits gibt es das hängende Dach, das fest mit der Hauswand verbunden wird und das auf nicht mehr als zwei zusätzlichen Säulen steht. Andererseits kann eine Konstruktion errichtet werden, die über einen fest auf dem Boden stehenden oder sogar weit in das Fundament reichenden Rahmen verfügt. Im zweitgenannten Fall ergeben sich zwar höhere Kosten und speziellere Anforderungen an die Planung – die gesamte Last des Daches ruht aber auf mehreren Punkten, sodass die Gefahr von Einstürzen minimiert wird. Allerdings ist es eine Frage der persönlichen Wünsche, des verfügbaren Freiraumes und der baulichen Gegebenheiten vor Ort, ob die Entscheidung für eine hängende oder eine stehende Überdachung ausfällt.

Welche Größe sollte die Überdachung erreichen?

Ein häufig zu beobachtender Fehler beim Aufbau des Daches liegt darin, dass eine zu geringe Größe gewählt wird. Die Kanten der Überdachung liegen oftmals bündig über der Begrenzung der Terrasse. Auf diese Weise können Aufwand und Kosten sicherlich stark gesenkt werden – dem eigentlichen Zweck des Vorhabens wird damit aber nicht entsprochen. Sinnvoll ist es daher, die gesamte Konstruktion so zu planen, dass sie zu jeder Seite etwa einen bis zwei Meter über die Terrassenfläche hinausragt. Wer möchte, kann diese Empfehlung aber deutlich ausweiten. Erst dadurch wird der gewünschte Schutz gegen Sonnenstrahlen und Regengüsse erzielt. Sollte es beim Ermitteln der passenden Größe zu Fragen und Problemen kommen, ist der Architekt der beste Ansprechpartner.

Kann die Terrassenüberdachung mit einem Sichtschutz kombiniert werden?

Neugierige Blicke des Nachbarn oder von der Seite kommender Wind – nicht immer lässt sich das gewünschte Maß an Schutz alleine durch das Dach erzielen. Grund genug, über Wände nachzudenken. Grundsätzlich kann jede Terrassenfläche vollständig umschlossen werden, auch die Rahmenkonstruktion des Daches sollte den Einbau eines zusätzlichen Sichtschutzes ermöglichen. Hier wird meist auf leichte Materialien zurückgegriffen, die Wasser und Wind ein wenig abhalten, die aber dennoch das Zirkulieren der Luft sowie das Eindringen des Lichtes erlauben. Verschiebbare Wände stellen dafür eine kluge Lösung dar, um je nach Situation den gewünschten Effekt zu erzielen. Zwar können die Seiten im Regelfall sogar später noch eingesetzt werden – dennoch ist es ratsam, sie von Anfang an in die Planung einzubeziehen.

Welche Materialien kommen in Betracht?

Eine Rahmung als Aluminium Terrassenüberdachung sowie eine Überdachung aus Kunststoff wirken nicht nur modern – sondern sie weisen auch eine lange Lebensdauer auf, sind aber für Kauf und Montage mit lediglich geringen Kosten verbunden. Anders sieht es dagegen bei jenen Bauherren aus, die eine etwas robustere Konstruktion wünschen. Sie entscheiden sich gerne einmal für Holz und Glas, das besonders bruchsicher gefertigt wurde und das selbst beim Auftreffen von Tannenzapfen oder Ästen keine Schäden erleidet. Erlaubt ist somit, was gefällt. Allerdings sollte sich die Überdachung dem Stil des Gebäudes anpassen. Wer nicht weiß, auf welche Materialien er zurückgreifen möchte, darf sich übrigens von einem Architekten bei der Planung und deren Ausführung beraten lassen.

Sollte die Überdachung von professionellen Monteuren errichtet werden?

Hobbyhandwerker finden mittlerweile im Baumarkt nahezu alles, was sie für ihre Umbauten daheim benötigen. Die Einzelteile für die Terrassenüberdachung sind schnell gefunden – mit ein wenig Glück lässt sich sogar ein komplettes Set erwerben, das vor Ort bei Bedarf auf die individuellen Maße zugesägt werden kann. Da sollte doch die Montage an sich leicht zu bewältigen sein, oder? Mit etwas handwerklichem Geschick und einigen Erfahrungswerten in baulichen Fragen werden sich hier tatsächlich keine besonderen Herausforderungen einstellen. Dennoch ist es sinnvoll, die Aufgabe den Profis zu überlassen, die sie nicht nur binnen einem bis zwei Tagen erledigen – sondern die auch mit allen dabei auftretenden Tücken umgehen können.

Muss das Dach ein Gefälle aufweisen?

Grundsätzlich ist für die Terrassenüberdachung eine Neigung von zehn bis 15 Grad einzuplanen. Damit wird gewährleistet, dass das Regenwasser abfließen kann – und dass es die Ablagerungen von Blättern, Sand und Moos, die sich dort sonst über die Jahre hinweg festsetzen, in unregelmäßigen Abständen wegspült. Der eigentliche Grund des Gefälles liegt aber darin, die Gefahren des Schnees zu vermeiden: Schneit es einmal etwas stärker und legen sich dicke Schichten des gefrorenen Wassers auf das Dach, so ergeben sich daraus zusätzliche Lasten von mehreren einhundert Kilogramm – ein Gewicht, das nicht unterschätzt werden darf und das schnell die gesamte Konstruktion beschädigen oder sogar zum Einsturz bringen kann. Hier ist also Vorsicht angeraten.

Ist die Investition in eine Terrassenüberdachung sinnvoll?

Je nach Größe und Material sind sicherlich Kosten zwischen 300 und 500 Euro einzuplanen. Wer besonders hochwertige Rohstoffe nutzt, sich von Handwerkern helfen lässt oder Sonderwünsche bei den Maßen hegt, der kann diese Grenzen natürlich schnell durchbrechen. Womit die Frage verbunden sein dürfte, ob sich dieser finanzielle Aufwand überhaupt lohnt. Allerdings dient die Terrassenüberdachung nicht nur dem Zweck, die Bewohner vor Sonne und Regen zu schützen. Vielmehr besitzt sie darüber hinaus einen wichtigen Einfluss auf die Lebensdauer der Terrasse selbst. Denn auch deren Fundament, die daran anschließende Hauswand sowie eventuell dort befindliche Möbel, Blumentöpfe und kleine Beete profitieren davon, dass sie den Widrigkeiten des Wetters künftig weniger ausgesetzt sind. Langfristig lässt sich durch die Terrassenüberdachung durchaus Geld einsparen.

Wird eine Baugenehmigung benötigt?

Bei umfangreichen An- und Umbauten sind die Bauherren oftmals nicht frei in ihrem Vorgehen. Vielmehr möchte die Baubehörde der Stadt, der Kommune oder des Bundeslandes genau wissen, was da eigentlich passiert. Leider kommt es dabei zwischen den Regionen zu teilweise erheblichen Unterschieden, sodass sich eine pauschale Antwort auf die Frage nicht geben lässt. In einigen Bundesländern wird eine Baugenehmigung aber zumindest dann benötigt, wenn die Terrassenüberdachung eine gewisse Grundgröße überschreitet. Ratsam ist es daher, vorab die Baubehörde über das eigene Vorhaben zu informieren, dort die exakten Maße der Planung anzugeben und sich zu erkundigen, inwieweit eine Genehmigung erteilt werden muss. Wer diesen Schritt vermeidet, riskiert im Zweifelsfall die Verhängung von Bußgeldern, die schnell die Höhe mehrerer eintausend Euro erreichen können.

Welche Ansprüche an die Pflege sind mit der Überdachung verbunden?

Das Dach selbst sollte von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Vor allem dann, wenn es aus Glas oder transparentem Kunststoff besteht. Im Laufe der Monate setzen sich darauf organische Ablagerungen fest, die nicht nur das Material angreifen, sondern die auch zunehmend zu einer Verdunkelung führen. Denn das Sonnenlicht kann durch die verschmutzten Flächen kaum mehr eindringen. Eine Aufgabe, die etwa einmal im Jahr – idealerweise im Frühling – vorgenommen wird und deren Effekt einige Monate anhält. Ob daneben der aus Rahmen der Überdachung aus Aluminium oder der aus Kunststoff oder Holz gefertigte Rahmen gesäubert werden muss, ist im Einzelfall zu entscheiden. Natürliche Werkstoffe erfordern zwar ein wenig mehr Aufwand. So muss beschädigtes Holz umgehend lasiert werden. Dennoch wird die Pflege der Terrassenüberdachung keine besonderen Umstände bereiten.

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