Sicherheit

Schädlinge erkennen über digitales Schädlingsmonitoring

Zwei Männer in weißen Schutzoveralls betreten den Raum. Auf ihrem Rücken befindet sich ein Kanister. Ein Kanister voller Gift. Wer sich mit dem Thema Schädlingsbekämpfung nicht auskennt, der sieht im Kammerjäger in erster Linie einen „Giftspritzer“. Dabei ist die Abtötung von Insekten und Schadnagern nur Teil einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfungsstrategie. Ebenso wichtig ist die Prävention. Damit ist zum einen gemeint, dass den Schädlingen der Zugang zum Gebäude erschwert wird. Zum anderen gehört zur Prävention aber auch das Verhindern eines großflächigen Befalls. Ohne gezieltes Monitoring können sich unerwünschte Gäste in Produktionshallen, Werkstätten oder Küchen heimlich einnisten.

So sind etwa Ratten und Mäuse hochintelligente Tiere, die sich in schwer zugänglichen Hohlräumen pudelwohl fühlen. Dort kommt es leicht zu einer schwer kontrollierbaren Vermehrung. Aber auch Insekten und Schaben wie die Kakerlake sind wahre Meister im Versteckspiel. Mit viel Geschick verstecken sie sich vor dem Menschen. Wer eine Kakerlake in der Küche beobachtet, kann sich sicher sein, dass ein problematischer Befall bereits vorliegt. Dabei macht es keinen Sinn, den Tieren böse zu sein, denn überall dort, wo Lebensbedingungen herrschen, sind diese anzutreffen. So bietet die ökologische Schädlingsbekämpfung eine interessante Perspektive. So werden Schädlinge als Konkurrenz des Menschen um Lebensraum betrachtet. Aber welche logische Konsequenz ergibt sich hieraus? Zum einen, dass der „Konkurrenz“ das Leben so schwer wie möglich gemacht werden sollte. Zum anderen, dass nur durch ein lückenloses und qualitativ hochwertiges Monitoring Schädlingspopulationen klein gehalten werden können.

Welche Vorteile bietet das digitale Schädlingsmonitoring?

Es ist nicht so, dass Monitoring nicht schon seit jeher zum Repertoire eines guten Kammerjägers gehört. In den vergangenen Jahren setzt aber auch in konservativen Unternehmen ganz langsam ein Umdenken ein. In der Vergangenheit wurden Geschäftsräume mittels analoger Werkzeuge überwacht. Gemeint sind damit: Notizblock und Kugelschreiber.Die Nachteile liegen auf der Hand. Neben einer unpraktischen Zettelwirtschaft erzeugt analoges Monitoring auch einen vergleichsweise hohen Arbeitsaufwand. So schreibt das Gesetz vor, dass etwa Nagerfallen täglich zu kontrollieren sind. Gerade in Unternehmen mit großen Räumlichkeiten ist eine Kontrolle zahlreicher Fallen eine kostspielige Angelegenheit. Insbesondere dann, wenn diese täglich erfolgt! Dabei hat man als Kunde oftmals keine andere Wahl. Wenn etwa die Lebensmittelsicherheit auf dem Spiel steht, muss der Aufwand betrieben – und bezahlt werden. Oder etwa nicht?

Die Frage ist natürlich rethorischer Natur. Das digitale Schädlingsmonitoring ermöglicht es, die händische Datenerhebung und Auswertung zu automatisieren. Das spart einiges an Zeit! Für den Kammerjäger bedeutet dies, dass die gewonnenen Stunden in Kundenberatung gesteckt werden könne. Denkbar ist auch eine Anpassung der Preisstruktur, um die eigenen Dienstleistungen noch preiswerter anbieten zu können. Der Auftraggeber hingegen profitiert von einer deutlichen Steigerung der Monitoringqualität. Der Grund hierfür liegt darin, dass einem digitalen Überwachungssystem keine Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Schädlinge werden stets akkurat gezählt. Es können auch keine „Zettel“ verloren gehen, da die aufgezeichneten Daten rechtskonform in der Cloud verwahrt werden. Dort sind sie jederzeit abrufbar.

Welche Möglichkeiten zum digitalen Schädlingsmonitoring bestehen?

In der Praxis bestehen im Grunde zwei Möglichkeiten. Die erste besteht im Einsatz intelligenter Fallen. Die zweite in der Bestückung der Räumlichkeiten mit speziellen Kameras, Monitoring-Köder und Sensoren. Doch wie funktioniert das alles? Die moderne Mausefalle besteht aus einer Box, in der sich eine Kamera und Sensor befindet. Tappt der Nager in die Falle, schließt sich die Tür. Je nach System kommt es nun zu einer Abtötung des Tieres. Der eigentliche Clou besteht aber darin, dass automatisch ein Signal an die Monitoringsoftware verschickt wird, wenn Maus oder Ratte ins Netz geht. Die App sendet nun auf Wunsch eine Nachricht an eine benannte Person und macht einen Vermerk in der Schädlingsdatenbank. Der alleinige Einsatz solcher „Rattenboxen“ ist jedoch nicht unbedingt zu empfehlen, denn nicht jeder Schadnager tappt in die Falle. Eine zusätzliche Kamera- und Sensorüberwachung vervollständigt das Bild.

Leider findet das digitale Schädlingsmonitoring in Bezug auf Insekten noch seine Grenzen. Hier müssen weiterhin Klebefallen ausgelegt und händisch ausgewertet werden. Natürlich kann auch hier ein Computersystem unterstützend eingesetzt werden. Denn: Selbst wenn Befallsdaten manuell in die Datenbank eingetragen werden, kann der Computer die Auswertung und Analyse übernehmen.

Wer profitiert am meisten?

Im Grunde profitieren von einem digitalen Monitoring all jene Unternehmen, die strengen gesetzlichen Vorgaben genügen müssen oder sich einer freiwilligen Selbstkontrolle unterzogen haben. In der Lebensmittelbranche ist eine Zertifizierung nach HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points) empfehlenswert. Nach HACCP geprüfte Unternehmen signalisieren Geschäftspartnern, dass Lebensmittelsicherheit ernst genommen wird. Um die Zertifizierung zu erlangen, muss der Betrieb von einem Auditor unter die Lupe genommen werden. Digitales Schädlingsmonitoring belegt zweifelsfrei, dass das Unternehmen ausreichende Bekämpfungsmaßnahmen durchführt. Praktisch ist in diesem Zusammenhang, dass in der Monitoringsoftware HACCP Schwellenwerte eingegeben werden können.Vermehren sich Ratten und andere Schadnager ungebremst, schlägt die App Alarm.

Aber auch im Lager kann es sinnvoll sein, die Qualität des Monitorings zu verbessern. Leicht kommt es sonst z.B zu einer kostspieligen Verunreinigung von Lebensmittelrohstoffen durch Nagerkot. Darüber hinaus besitzen Schadnager eine schier unfassbare Motivation, Kabel zu durchkauen und den sicheren Betrieb von Elektroanlagen zu gefährden. Dies kann auch dann problematisch werden, wenn der durchgehende und profitable Betrieb von Produktionsstraßen auf dem Spiel steht.

Wer sich als Auftraggeber dazu entscheidet, die Monitoringqualität durch den Einsatz moderner Technologie zu erhöhen, kann zudem von Synergieeffekten profitieren. Die geschickte Verwendung vernetzter Überwachungssysteme ermöglicht nämlich auch die Identifikation möglicher Eintrittspforten. Eine wichtige Säule der nachhaltigen Schädlingsbekämpfung ist die Prophylaxe. Natürlich macht es daher Sinn herauszufinden, ob Schadnager z. B. durch bauliche Mängel in schützenswerte Bereiche gelangen. Da Mäuse und Ratten sich gerne dort aufhalten, wo sie Nahrung finden, kann ein digitales Monitoring auch helfen, Hygienelücken zu schließen.

Ein Beispiel: Die statistische Auswertung der Rattenbox im Pausenraum hat ergeben, dass sich dort überdurchschnittlich viele Schadnager tummeln. Die anschließende Untersuchung zeigte, dass die Mitarbeiter es regelmäßig versäumen, den Mülleimerdeckel aufzulegen.

Fazit zum digitalen Schädlingsmonitoring

Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen voran. Auch Kammerjäger sind gut beraten, im Bereich des digitalen Schädlingsmonitorings Kompetenzen aufzubauen. Der Einsatz von Kameras und Sensoren ermöglicht ein effektives Arbeiten und ermöglicht dadurch eine profitable Straffung von Betriebsabläufen. Aber auch der Endkunde profitiert von einer gesteigerten Monitoringqualität. Diese erlaubt es, selbst strenge Zertifizierungsstandards einzuhalten, da ein problematischer Befall in Echtzeit zuverlässig festgestellt werden kann.

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