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Museumskäfer bekämpfen. Was kann man tun, wenn sich Kabinettkäfer breitmachen?

Kabinettkäfer werden auch Museumskäfer genannt, da sie aufgrund ihrer Lebensweise in Museen enormen Schaden anrichten. Diese kleinen Käfer sind weltweit verbreitet und verursachen nicht nur in Museen, sondern auch in Wohnungen und Häusern große Probleme. In unserem Beitrag erfährst du, wie du dieses Insekt erkennst, wo dieser Käfer lebt, wie du einem Befall vorbeugen kannst und wie du ihn bekämpfst.

Aussehen vom Museumskäfer

Kabinettkäfer tragen die lateinische Bezeichnung Anthrenus Museorum und zählen zur Familie der Speckkäfer. Die Gattung Anthrenus kann in sechs Untergattungen untergliedert werden. Diese winzigen Insekten weisen eine abgerundete Körperform auf und können zwei bis drei Millimeter groß werden.
Die schwarzen Tiere weisen auf den Deckeln ihrer Flügel eine weiße bis bräunlich gelbe Zeichnung auf. Am äußeren, hinteren Rand des Halsschilds stechen helle Zeichnungselemente ins Auge. Diese finden sich auch hinter den Schildchen.
Charakteristisch sind die drei Querlinien auf den Flügeldecken, wie man auch auf den Bildern bei www.schaedlinge-online.de erkennen kann. Diese quer verlaufenden Linien weisen die Form einer Welle auf und sind unscharf.

Die Larven der Kabinettkäfer erreichen eine maximale Länge von vier Millimetern und sind stark behaart. Die Larven besitzen sogenannte Pfeilhaare, damit sich die Larven verteidigen können. Zudem weisen die Larven am Hinterleib lange Borsten auf.

Das Weibchen legt 30 bis 35 Eier. Nach etwa zehn Tagen schlüpfen die Larven.

Vorkommen der Museumskäfer

Ursprünglich stammen Museumskäfer aus Nordafrika, Europa und Asien. Diese Schädlinge wurden nach Nordamerika und andere Teile der Welt eingeschleppt. Kabinettkäfer zählen zu den Kulturfolgern, da sie in der Nähe von Menschen leben, sofern diese ihnen entsprechende Lebensbedingungen liefern. 

Kabinettkäfer sind mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet und leben sowohl im Freiland als auch in Gebäuden.
Im Eigenheim findest du die Larven häufig in Teppichen oder zwischen den Ritzen von Dielen. In diesen Dielenritzen sammeln sich gerne Horn und Haare an, welche den Larven als Nahrung dienen.

Ausgewachsene Käfer trifft man oftmals an Fensterscheiben oder auf Fensterbänken an.

Lebensweise der Museumskäfer

Pro Jahr kann lediglich eine Generation von Museumskäfern entstehen, da der komplette Entwicklungszyklus sieben bis 14 Monate lang dauert. Die erwachsenen Tiere leben von April bis Herbst meist auf den Blüten des Weißdorns und der Eberesche. Sie ernähren sich von deren Nektar und Pollen.

Die weiblichen Vertreter legen ihre Eier entweder in Vogelnestern, Ställen, Aas oder in menschliche Behausungen ab.
Da diese Tiere von Licht angezogen werden, fliegen sie im Frühling oftmals in Häuser und Wohnungen. Hier erfolgt häufig die Ablage der Eier, beispielsweise in Wollteppichen und Ritzen von Holzböden.

Im Gegensatz zu den erwachsenen Museumskäfern sind die Larven lichtscheu. Die Larven verstecken sich im Dunklen und sind wahre Nahrungsspezialisten. Die geschlüpften Larven beginnen sofort mit der Aufnahme von Nahrung. Sie sind in der Lage, Kreatin zu verwerten. Die Larven finden dieses Protein in menschlichen Haaren, Horn und Federn. Zudem ernähren sich die Larven von Wolle, Leder und Seidenstoffen. 

Die Anzahl der Stadien, welche die Larven durchlaufen, ist von zahlreichen äußeren Einflüssen abhängig. Durchschnittlich durchlaufen sie zehn Stadien. Im Anschluss daran erfolgt die Verpuppung und nach einer Woche entwickelt sich der geschlechtsreife Käfer.

Welche Schäden richten Museumskäfer an?

Die Larven sind dafür bekannt, Löcher in Textilien zu fressen. Sie nagen sich durch Wollteppiche, durchlöchern Textilien aus Seide, Leder und Wolle und ernähren sich von Kleidung, Möbel und Bettwäsche.

Neben dem Schaden, welchen die Larven an Materialien anrichten, können die mikroskopisch winzigen Pfeilhaare die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen. Bei einigen Menschen ruft der Kontakt mit den Haaren der Larven allergische Hautreaktionen hervor. Zudem können die Pfeilhaare die Ursache für Augenentzündungen oder Probleme mit den Atemwegen darstellen. Auch können die Nasenhöhlen durch Pfeilhaare irritiert werden. Bei Kontakt mit den winzigen Pfeilhaaren treten bei empfindlichen Personen Quaddeln auf, welche jucken.

Im Eigenheim rufen ausschließlich Larven Schäden hervor, nicht jedoch die erwachsenen Tiere. Aufgrund der Schäden und mögliche gesundheitlichen Risiken solltest du einen Befall mit Kabinettkäfer in deinem Eigenheim vermeiden. 

Wie kannst du dich vor einem Museumskäfer-Befall schützen?

Wir geben dir zehn Tipps mit auf den Weg, um einem Befall an Kabinettkäfern vorzubeugen.

Tipp 1: Putze deine Wohnung regelmäßig und gründlich!
Du kannst einem Befall vorbeugen, indem du dein Eigenheim in regelmäßigen Abständen hygienisch reinigst. Nur wenn du verhinderst, dass sich Haare, Horn und Staub ansammeln, entziehst du den Larven ihre Nahrung.

Tipp 2: Lüfte regelmäßig!
Museumskäfer fühlen sich in nicht bzw. nur wenig belüfteten Räumen am wohlsten. Daher ist es wichtig, dass du regelmäßig lüftest, um ein ungünstiges Milieu für diese Käfer zu schaffen.

Tipp 3: Licht aus beim Lüften!
Wenn du am Abend für Frischluft sorgst, solltest du das Licht ausschalten. Die erwachsenen Käfer werden vom Licht angelockt.

Tipp 4: Möbel weg von der Wand!
Du kannst die Luftzirkulation in deiner Wohnung verbessern, indem du die Möbel nicht direkt an der Wand positionierst. Wenn die Möbel einige Zentimeter Abstand zur Wand haben, kann die frische Luft in alle Ecken des Raumes gelangen und gleichzeitig beugst du der Bildung von Schimmel vor.

Tipp 5: Entferne Aas!
Überprüfe deinen Keller, Dachboden oder deine Garage auf tote Tiere, wie beispielsweise Mäuse, da auch diese eine Nahrungsquelle für Kabinettkäfer darstellen.
Zudem solltest du tote Insekten so schnell als möglich entfernen, um den Larven ihre Nahrung zu entziehen.

Tipp 6: Tierhaare entsorgen!
Wenn du Halter eines Hundes oder einer Katze bist, solltest du die abgefallenen Tierhaare regelmäßig wegsaugen oder mit einer Bürste aufnehmen und entsprechend entsorgen.

Tipp 7: Textilien regelmäßig reinigen!
Textilien, wie Teppiche, Vorhänge und Bettwäsche sollten regelmäßig gereinigt werden. Wenn möglich, solltest du Textilien in der Waschmaschine reinigen. 

Tipp 8: Spezielle Gerüche halten Kabinettkäfer fern!
Museumskäfer sind keine Fans von Lavendelduft. Ebenso sorgt der Geruch von Zedernholz für Abschreckung. Du kannst in deinen Schränken beispielsweise ein mit Lavendel gefülltes Säckchen oder einen Zedernholzring aufhängen. Wichtig ist, den Lavendel oder den Zedernholzring von Zeit zu Zeit auszutauschen, da sich die ätherischen Öle im Laufe der Zeit verflüchtigen und nicht mehr gegen Kabinettkäfer wirksam sind.

Tipp 9: Fliegengitter!
Hindere die Käfer daran, in deine vier Wände zu gelangen, indem du an deinen Fenstern Fliegengitter anbringst.

Tipp 10: Wäsche waschen vor Einlagerung!
Bevor du deine Sommer- oder Winterbekleidung einlagerst, solltest du diese waschen. Grund hierfür ist, dass verbleibende Hautschuppen und der Geruch von Schweiß Museumskäfer anlockt und somit einen Befall begünstigt.

6 Maßnahmen bei einem Museumskäfer-Befall:

Folgende sechs Maßnahmen sind wirksame Hausmittel, wenn dein Eigenheim von diesen Schädlingen befallen ist.

Tipp 1: Reinige befallene Materialien!
Wasche deine Wäsche bei hohen Temperaturen! Empfehlenswert ist ein Waschvorgang bei 60 Grad Celsius, um die Tiere zu töten.

Tipp 2: Kochwäsche!
Wenn du Textilien besitzt, die für eine 60 Grad heiße Wäsche zu empfindlich sind, solltest du dein Tiefkühlfach freiräumen und die Textilien drei Tage lang einfrieren. Nach drei Tagen sind die Larven bzw. Eier des Kabinettkäfers bei Temperaturen unter minus 18 Grad Celsius abgetötet.

Tipp 3: Lokalisation des Befalls!
Lokalisiere hierfür zuerst, wo sich die Käfer niedergelassen haben. Führe an entsprechenden Bereichen konkrete Maßnahmen durch.

Tipp 4: Böden, Wände und Oberflächen reinigen!
Wenn dein Eigenheim von diesen Textil- und Hygieneschädlingen befallen ist, gilt es, Böden, Oberflächen und Inventar gründlich zu reinigen.

Achte beim Saugen darauf, dass du auch die Spalten und Ritzen im Boden gründlich bearbeitest. Sauge auch Spalten an deinen Zimmerwänden ab, da diese gerne ein Versteck für Eier und Larven der Museumskäfer darstellen.

Klopfe den betroffenen Teppich aus, sauge diesen ab und behandle den Teppich mit einer Teppichbürste.

Tipp 5: Risse und Spalten mit Teebaumöl behandeln!
Nach der gründlichen Reinigung der Spalten und Ritze solltest du diese mit einer Mixtur aus Wasser und Teebaumöl besprühen. Nimm hierfür eine Sprühflasche, fülle ein wenig Wasser ein und träufle einige Tropfen Teebaumöl dazu.

Tipp 6: Experten zurate ziehen!
Wenn all diese Hausmittel keinen Erfolg erzielen, solltest du einen Fachmann mit der Bekämpfung der Museumskäfer beauftragen. Nicht selten liegt die Ursache des Befalls in der fehlerhaften Dämmung des Hauses. Beim Einsatz einer Dämmung auf tierischer Basis, wie bei einer Schafwolldämmung, nisten sich häufig Kabinettkäfer ein.
Die Profis unterstützen dich dabei, die Ursache herauszufinden und dem Befall gezielt und effizient entgegenzuwirken!

Woher weiß ich, dass sich Museumskäfer eingenistet haben?
Du benötigst ein gutes Mikroskop, um diese Schädlinge von anderen Käfern zu unterscheiden. Wenn du den Verdacht hegst, dass sich Kabinettkäfer in deiner Wohnung breitgemacht haben, kannst du einige Tiere einsammeln und von einer Schädlingsbekämpfungsfirma bestimmen lassen. 

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1 Kommentar

  • Antworten Manfred Juli 1, 2023 um 12:02 pm

    Herzlichen Dank für die Tipps!
    Leider habe ich diese Viecher auch im Haus.

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