Tipps & Tricks

Moos vom Dach entfernen & Moosbildung verhindern

Ältere Häuser erkennt man oft daran, dass das Dach von Moos bewachsen ist. Gerade im ländlichen Raum oder in der Nähe von Biotopen kommt es relativ häufig zu einer natürlichen Begrünung von Dächern. Dabei ist diese Formulierung eigentlich nicht ganz richtig. Werden keine Gegenmaßnahmen eingeleitet, wird jedes Dach früher oder später mit Moos befallen. Was kann ich als Hauseigentümer dagegen unternehmen?

Darum setzt sich Moos auf dem Dach fest

Oft vergessen wir, dass der Mensch nur Teil seiner Umwelt ist. Gerade in der Stadt verlieren wir leicht den Bezug zur Natur. Dabei ist es erst einmal ganz normal, dass sich Pflanzen und Tiere den Lebensraum mit dem Menschen teilen. Das Moos an sich unterscheidet nicht zwischen Waldboden und Dachziegeln. Es wächst dort, wo es wachsen kann. Nun stellt sich zu Recht die Frage, wie Moos auf einer relativ glatten Oberfläche gedeihen kann, welche nach jedem starken Regenguss abgespült wird.

Mit der Zeit kann es passieren, dass sich auf den Dachziegeln ein Biofilm bildet. Dieser besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, Algen und Flechten. Diese werden von Baum zu Baum getragen und landen irgendwann bei Ihnen auf dem heimischen Dach. Da Flechten sich auch auf sehr glatten Oberflächen „festkrallen“, zeigen sie sich auch vom stärksten norddeutschen Regen unbeeindruckt. Im Gegenteil – der Biofilm gedeiht und bietet Moos einen Nährboden, um sich dauerhaft anzusiedeln.

Moosbefall bei der Bauplanung berücksichtigen

Wenn möglich, kann das Thema bereits bei der Planung des Eigenheims bedacht werden. Es hat sich nämlich gezeigt, dass steile Dächer wesentlich weniger anfällig für einen Algenbewuchs sind. Dies liegt daran, dass Wasser schneller abfließen kann. Auf Flachdächern kommt es hingegen oft zu Staunässe. Auch die Ausrichtung des Hauses ist entscheidend. Moos liebt Schatten, weshalb es auf Dächern mit Nordversetzung leichter gedeiht. Auch Bäume oder Dachelemente, die Schatten werfen, spielen eine Rolle.

Vorsicht bei moderner Dämmung des Dachstuhls

Das Haus ist bereits gebaut? Dann sollten gerade Eigentümer, die nach den neuen Energiesparstandards gebaut haben, aufpassen. Durch die verbesserte Isolierung kann Wärme aus dem Inneren des Hauses schlechter entweichen. Gut für das Klima und den Geldbeutel! Allerdings hat diese Wärme früher geholfen, von Regen durchnässte Dachschindeln schneller zu trocknen. Jetzt bleibt das Dach länger feucht, was dessen ungeplante Begrünung beschleunigt.

Schäden am Dach? Hier kann sich Moos ansiedeln!

Aber auch Besitzer von älteren Immobilien sollten genau hinschauen, wenn sie das Bemoosen verhindern möchten. Mit der Zeit kann es zu kleineren Schäden am Dach kommen, welche zu Staunässe führen können. Die Rede ist dabei etwa von defekten, abgesplitterten Ziegeln. Aber auch einst unsachgemäß ausgeführte Arbeiten am Dach können nach Jahren Auswirkungen zeigen (Mörtelreste).

Dachbegrünung durch Kupfer verhindern

Eine beliebte Methode, den Bewuchs zu verhindern, ist das Anbringen von Kupferelementen – etwa auf dem First. Regnet es, reagiert das Wasser mit dem Material und nimmt die dabei entstehenden Kupfersalze auf. Diese sind absolut giftig für jegliches Grünzeug, inklusive Flechten und Moose. Der Nachteil dieser Herangehensweise liegt darin, dass das Wasser nicht mehr zum Blumengießen verwendet werden darf. Darüber hinaus kann bereits eine geringe Konzentration von Kupfersalzen, Regenrinnen und Fallrohre aus Zink angreifen. Die Folge: Lochfraß!

Sollte Moos in jedem Fall entfernt werden?

Gebrannte Dachziegeln oder Dachdeckungen aus Beton werden durch das Moos nicht beschädigt. Bei Schieferdächern haben wir es mit einer anderen Sachlage zu tun. Aufgrund dessen, dass das Grün jede Menge Wasser speichert, kann dieses leichter in den Schiefer eindringen. Im schlimmsten Fall springen die Schindeln. Was jedoch in allen Fällen passieren kann, ist, dass Moos in der Regenrinne landet und diese verstopft.

Es steht jedoch außer Frage, dass sich viele Hausbesitzer ein sauberes Dach wünschen. Die Ästhetik einer unfreiwilligen Begrünung kann auch den Verkauf oder die Vermietung des Objekts erschweren. Zu Recht ist die Bemoosung des Dachs ein Indikator für dessen Alter. Der Laie ist sich darüber hinaus auch nicht im Klaren darüber, dass Moos auf dem Dach selten problematisch ist.

Endlich moosfrei – so gehts!

Die erste Frage, die sich stellt, ist: „Kann ich das selber machen?“. Jein. Es stimmt, dass Hausmittel wie etwa Essig gegen das Grün wirken. Trotzdem sollten Menschen ohne Fachkunde Dächer nicht betreten. Zu hoch ist die Wahrscheinlichkeit abzurutschen, zu stürzen oder das Dach zu beschädigen. Aus diesen Gründen ist es zu empfehlen den Auftrag an eine qualifizierte Handwerksfirma zu vergeben.

Die Profis für die Entfernung von Moos auf dem Dach setzen, je nach Dachdeckung, auf unterschiedliche Reinigungsmethoden. In einfachen Fällen reicht die Behandlung mit dem Hochdruckreiniger. Dabei werden die Dachziegel von oben nach unten abgespritzt – damit das Wasser nicht mit der Isolierschicht gelangen kann. Unterstützt wird der Dachreiniger dabei von der sogenannten „Schmutzfräse“ – einer speziellen, rotierenden Spritzdüse. Diese kann auf älteren Dächern mit handgefertigten, unebenen Ziegeln allerdings nicht zum Einsatz kommen. In diesem Fall sind behutsam arbeitende, erfahrene Dachreiniger gefragt.

Ist der größte Teil des Bewuchs entfernt, kommt nicht selten ein chemisches Reinigungsmittel zum Einsatz. Dieses entfernt etwaige Reste. Verwendet wird zum Beispiel die Substanz Kupfersulfat, welche per Drucksprüher aufgebracht werden kann. Theoretisch können Reinigungsmittel auch bei sehr dünnen Moosschichten erfolgreich aufgetragen werden. Dies ist auch möglich, ohne das Dach zu betreten. Aufgrund dessen können such Laien diese Arbeit durchführen. Wesentlich komfortabler und sicherer ist jedoch stets die Beauftragung einer kompetenten Firma für Dachreinigung.

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