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Strompreisentwicklung – auch 2013 dreht sich die Spirale

cc by flickr/ gumfi

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Die Kosten, die Mieter und Eigenheimbesitzer für die Energie aus der Steckdose zahlen müssen, hat sich in den letzten zwölf Jahren nahezu verdoppelt. Zahlte man zu Beginn des neuen Jahrtausends noch rund 14 Cent je Kilowattstunde (kWh), so betrugen die Kosten 2012 knapp 26 Cent. Ein Ende rasant steigender Stromkosten ist für das kommende Kalenderjahr 2013 nicht zu erwarten, die Kostenspirale wird sich weiter drehen.

Auf den Schultern der Verbraucher
Schuld an den saftigen Preissteigerungen werden 2013 vor allem neue Gesetze sein, die die Bundesregierung im Zuge der Energiewende verabschiedet hat. Der Ausstieg aus der Atomenergie und der Ausbau der erneuerbaren Energien kosten den Stromkonzernen Milliarden, die Ausgaben werden nahezu vollständig auf die Verbraucher übertragen. Das Stromnetz in Deutschland ist marode, in den vergangenen Jahrzehnten investierten die Stromversorger deutlich zu wenig Geld in den Ausbau und die Modernisierung. Im Zuge der Energiewende müssen diese Investitionen nun allerdings getätigt werden. Allein im Westen des Landes müssten über zwei Milliarden investiert werden.
Eine Belastung für Privathaushalte ist auch das Erneuerbare-Energie-Gesetz, kurz EEG. Privathaushalte müssen ab 2013 eine Abgabe entrichten, die auf jede Kilowattstunde fällt. Für eine Familie mit einem jährlichen Verbrauch von 4000 bis 6000 kWh sorgt allein diese Abgabe für jährliche Mehrkosten von 60 bis 100 Euro.

Bis zu zehn Prozent mehr
Verbraucherschützer und Experten aus der Energiebranche erwarten, dass die Strompreise 2013 um bis zu zehn Prozent steigen könnten. Für eine fünfköpfige Familie entstünden im kommenden Jahr so Mehrkosten von 200 Euro oder mehr. Allein durch die Nutzung energieeffizienter Technik können die steigenden Kosten nicht reduziert werden.
Schon heute haben einkommensschwache Haushalte Probleme, ihre Stromrechnung zu zahlen. Experten warnen schon seit einigen Jahren, dass die Strompreisentwicklung zu einem sozialen Problem werden wird und Zündstoff bietet.
Mit einem Wechsel des Anbieters können steigende Kosten abgefangen werden. Eine Unterbrechung der Stromlieferung ist nicht zu befürchten, der Wechsel selbst ist z.B. hier im Internet einfach und komplikationslos. Diese Möglichkeit nehmen dennoch nur 60 Prozent aller deutschen Haushalte wahr.

Feste Abgaben
Die Schuld für die Strompreisentwicklung ist nicht allein bei den Stromerzeugern zu suchen. Nur noch knapp 20 Prozent der Strompreise ist verhandelbar und können gesenkt werden. Über 80 Prozent werden durch Steuern und Abgaben festgelegt und fließen ohne Umwege direkt in die Staatskasse. Ähnlich wie bei den Benzinpreisen wird der Großteil der Kosten vom Staat festgelegt.

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